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Ersatz-Lebensräume für Reptilien

Nachdem von verschiedener Seite Sandstein zur Verfügung gestellt worden war und die Reptilien in unserer Gegend ohnehin über abnehmende Flächen klagen, hatten ein paar Mitglieder unter Leitung von Hermann Seufer die Idee, Ersatz-Lebensräume für die Zauneidechsen und Blindschleichen zu errichten.

Das Grundstück im Neuerlach bot sich dafür besonders an. Und so wurde das dafür notwendige Loch mit 1m mal 1m und einer Tiefe von 80 - 100cm ausgehoben und mit Kies und Steinen gefüllt. Dann wurden die in der Nähe gelagerten Kalksteine über dieser Grube gelagert, mit Grassoden bedeckt und gen Süden wurde ein Kiesbett angelegt. In diesem Kiesbett sollen die Echsen ihre Eier ablegen und in der Sonne baden können. Nach getaner Arbeit wurden Fotos gemacht und die Idee zu einem Informationsschild geboren. Den Echsen wünschen wir viel Spaß bei der Besiedlung des Habitates.

In einem weiteren Projekt wurde 2022 auf der Schauwiese in Ellmendingen, neben dem TUS Gelände eine zweite "Drachenburg" in Gemeinschaftsarbeit erichtet. Auch hier ein herzliches Dankeschön an alle Helfer.

Querschnitt durch das Habitat

Querschnitt durch das Habitat

Steckbrief Zauneidechse

Deutscher Name: Zauneidechse
Lateinischer Name: Lacerta agilis
Unterarten: Je nach Wissenschaftler werden 9-10 Unterarten anerkannt.
Kennzeichen: Echse mit kräftigem Körperbau. Gesamtlänge bis 24 cm, die meisten Tiere, bleiben allerdings kleiner. Der Originalschwanz ist 1,3-1,7-mal so lang wie der restliche Körper (Kopf und Rumpf). Männchen mit leuchtend grünen Flanken in der Paarungs-zeit im Frühjahr. Weibchen mit braunem Farbkleid.
Verbreitung: Die Zauneidechse hat ein riesiges Verbreitungs-gebiet. Es reicht im Westen von Süd-England bis zum sibirischen Baikal-See im Osten. Die Nord-Süd-Ausdehnung reicht von Süd-Schweden im Norden bis Griechenland im Süden.
Lebensraum: Wald- und Wegränder, Trocken- und Magerrasen, Steinhaufen, Sand- und Kiesgruben, Bahntrassen, Flussauen mit Kies- und Schotterbänken, strukturreiche Hausgärten, Friedhöfe, Weinberge usw.
Aktivität: Nach der Winterruhe, beginnt ihre Aktivität Mitte/Ende März. Die Paarungszeit reicht etwa von Ende April bis Ende Mai. Die Eiablage wurde von Ende Mai bis Anfang August beobachtet. Die ersten Jungtiere schlüpfen Mitte Juli bis Anfang September.
Nahrung: Viele Arten von Insekten, deren Larven und Spinnentiere. Gelegentlich werden auch Regenwürmer gefressen.
Fortpflanzung: Gelege mit 4-15 Eier. Aus diesen schlüpfen, je nach Witterung in 1,5-2,5 Monaten, die 45-65 mm (Gesamtlänge) großen Jungtiere.
Besonderheit: Der Schwanz kann bei Bedrohung abgeworfen werden. Er wächst nach, allerdings einfacher, einfarbig und meist etwas kürzer.

Quelle: DGHT-Schrift "Die Zauneidechse - Reptil des Jahres 2020/2021".