Natur in Keltern e.V.

Eine Kirschenernte der besonderen Art

Was tun, wenn ein Kirschbaum seine Last fast nicht mehr tragen kann?
Ebenso, wie viele andere Kirschenfreunde mussten wir uns im NiK dieser Frage jetzt, nachdem die Kirschen auf unserer Streuobstwiese im Hegenach reif sind, zum ersten Mal stellen. Die beiden Kirschenbäume konnten ihre süße Last kaum mehr tragen.

Anders als in einem Privathaushalt, wo die Früchte zum Eigennutz geerntet werden, wollten wir im NiK eine andere, gemeinnützige Lösung anstreben. Deshalb hatten wir den Integrationsbeauftragten der Gemeinde angesprochen und ihm unsere Vorstellungen erläutert. Wir wollten die Ernte seinen Schützlingen zur Verfügung stellen.

Herr Schröck war begeistert und wurde sofort tätig. Mit den Kindern von zwei syrischen Familien war er schon an einem der darauffolgenden Tage auf seinem Traktor mit Anhänger, beladen mit jeder Menge Behältnissen und Leitern, zur Kirschernte vor Ort unterwegs. Schon die Anfahrt war für die Kinder ein Erlebnis. Unterstützt wurde er dann vor Ort von unserm "Streuobstminister" Bernd und Fritz als Koordinator. Natürlich sollten die Kirschen nicht einfach nur von den Bäumen gepflückt werden. Das Ganze sollte ja auch Spaß machen. Die gestandenen Männer und erfahrenen Kirschpflücker erinnerten sich daran wie zu ihrer Jugendzeit ein Tag auf einer Streuobstwiese nicht nur mit Arbeit, sondern auch mit Spaß verbracht wurde. So wurde kurzerhand eine kleine Olympiade im "Kirschkernweitspucken" organisiert. Als Preis wurden ein paar "besondere" Ohrringe ausgelobt. Natürlich mussten vor dem eigentlichen Wettbewerb einige Trainingsrunden absolviert werden. Die Kerne der größeren "Kracher"-Kirsche erwiesen sich im Vergleich zu den kleineren Kernen der "Schwarzen" Saftkirsche als die bessere Munition. Beim eigentlichen Wettbewerb wurden dann doch beachtliche Weiten erzielt. Die Senioren wurden um Weiten "überspuckt".

Nicht schlecht gestaunt hat dann die Siegerin als sie ihren Preis überreicht bekam. Es waren zwei wunderschöne Kirschpaare am Doppelstiel, die natürlich im Anschluss mit großem Stolz von ihr an den Ohren getragen wurden.

Aber auch die Mütter zuhause sollten ihre Freude haben. Bekanntlich hängen ja die besten Kirschen immer viel zu hoch und sind fast nie zu erreichen. Bernd hatte hier vorgesorgt und eine Astsäge mitgebracht. So wurden die unerreichbaren Früchte von ihm kurzer Hand mit der Säge geerntet. So erhielten die Bäume dann auch gleich den Sommerschnitt. Die herabfallenden Äste konnten dann schnell und gefahrlos von den Kindern abgeerntet werden. Die mitgebrachten Gefäße füllten sich schnell. Die Äste wurden von den Jungs an geeigneter Stelle zu einem Reisigstapel aufgesetzt und dienen fortan verschiedenem Getier als Rückzugsort und kleines Trittbrettbiotop.

Am Ende der Aktion waren sich alle einig, dass auch eine simple Kirschenernte nicht nur nützlich sein, sondern riesig Spaß machen kann. Erst recht, wenn danach auch noch für die Natur ein Nutzen zurück bleibt. Alle freuen sich schon auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.



Auf die Fotos klicken, um sie zu vergrößern!



bild.jpg
bild.jpg