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Artikel 5 - 17.04.2025 - Streuobstwiesen in Keltern – pflegebedürftige Patienten

Streuobstwiesen prägen seit Jahrhunderten neben den Weinbergen das Bild der Gemeinde Keltern. Ursprünglich dienten sie primär der Versorgung der Bevölkerung mit frischem Obst. Heutzutage stellen sie zusätzlich einen wertvollen und zunehmend knappen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dar. Ihre ökologische und kulturelle Bedeutung ist unbestritten.

Leider ist der Baumbestand der Streuobstwiesen mittlerweile überaltert und teilweise ungepflegt. Der Verein "Natur in Keltern" hat mit seiner, von der Gemeinde und den örtlichen Geldinstituten unterstützten Baumausgabe-Aktion einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Verjüngung dieser wertvollen, landschaftsprägenden Biotope geleistet.

Damit die jungen Obstbäume jedoch gedeihen und sich auch zukünftige Generationen an den Bäumen und Früchten erfreuen können, ist die richtige Pflege entscheidend. Dabei gilt es, nach der Pflanzung einige Regeln zu beachten. Zunächst ist es wichtig, die Baumkrone durch den sogenannten Pflanzschnitt in ein stimmiges Verhältnis zu dem in der Baumschule stark reduzierten Wurzelballen zu bringen.

Für die weitere Gestaltung junger Bäume hat sich seit Jahrzehnten die Oeschberg-Erziehung bewährt. Sie ermöglicht die Formung einer stabilen und gut belichteten Baumkrone, welche für die Gesundheit und eine langanhaltende Vitalität des Baumes notwendig ist. Wer sich intensiver mit dem Obstbaumschnitt beschäftigen möchte, findet Unterstützung in Schnittkursen, die sowohl der Verein "Natur in Keltern" als auch die örtlichen Obst- und Gartenbauvereine anbieten.

Aufgrund des Klimawandels mit seinen sehr milden, häufig frostfreien Wintern, den früh auftretenden Wärmetagen und den oft geringen Niederschlägen müssen besonders frisch gepflanzte Bäume schon im Frühjahr regelmäßig gegossen werden. In den ersten Jahren nach der Pflanzung sind diese Bäume noch nicht richtig verwurzelt und die für die Nährstoffversorgung zuständigen Faserwurzeln können den Baum noch nicht selbstständig versorgen. Deshalb ist rechtzeitiges, ausgiebiges Wässern (10-20 Liter pro Gießvorgang!) sinnvoll. Ein Freihalten der Fläche um den Stamm mit ca. 1 Meter Durchmesser von Gräsern und Unkräutern sorgt dafür, dass das Wasser zu den Baumwurzeln gelangen kann und nicht Nährstoffkonkurrenten zugutekommt.

Für weitere Fragen rund um das Thema Streuobst wenden Sie sich bitte an: 
streuobstaktion(at)natur-in-keltern.de .