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Artikel 4 - 03.04.2025 - Streuobstwiesen: Keine Konkurrenz zur Landwirtschaft

Sind Streuobstwiesen inmitten unserer grünen Landschaft wirklich notwendig? Alles ist grün – alles gut?

Leider nicht. Ein Großteil unserer Flächen wird landwirtschaftlich genutzt – ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens. Doch landwirtschaftlich genutzte Flächen sind keine Naturflächen. Sie dienen einer ertragsorientierten Nutzung, sei es als Acker oder Weinberg, und bieten kaum Lebensraum für Insekten, Vögel oder Pflanzen, die nicht direkt genutzt werden.

Streuobstwiesen hingegen sind weit mehr als nur grüne Inseln – sie sind unverzichtbare Lebensräume. Nicht alles, was grün ist, ist Natur. Gräser etwa liefern ohne Blüte keine Nahrung für Insekten. Es braucht blühende Pflanzen – Bäume, Sträucher, Wiesenblumen –, um den Bedürfnissen von Tieren gerecht zu werden. Solche Vielfalt findet sich kaum auf Flächen, die auf den Ertrag optimiert sind.

Oft gelten blühende Pflanzen in der Landwirtschaft als Konkurrenz zur Ertragspflanze – als „Unkraut“. Doch was ist Unkraut wirklich? Es sind Pflanzen, die keinen direkten Nutzen bieten. Aber das macht sie nicht wertlos! Viele sind Heilpflanzen und lebenswichtig für Insekten. Historisch wurden sie in Klostergärten gepflegt. Leider ist viel dieses Wissens verloren gegangen, verdrängt durch chemische Alternativen.

Streuobstwiesen sind keine Konkurrenz, sondern eine unverzichtbare Ergänzung. Rapsfelder oder Weinreben blühen nur kurz. Doch Insekten brauchen eine längere, zeitlich gestaffelte Abfolge von Blüten, um zu überleben. Streuobstwiesen schaffen diese Vielfalt und sichern so unsere Lebensgrundlagen.